Mein Leben Und Lieben: Ich Heiratete Prinzessin Viktoria Von Preußen

Beschreibung: Alexander Zoubkoff wird zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Rußland geboren. Seine wohlhabenden Eltern sorgen dafür, daß der junge Alexander eine gute Schulbildung erhält. Nach eigenen Angaben beherrscht er acht Sprachen. In den Wirren der russischen Revolution wird Alexander verhaftet. Mit der Hilfe seiner Mutter kann er fliehen, und auf abenteuerlichen Wegen und nach Jahren, in denen er sich mit Hilfs- und Gelegenheitsarbeiten mehr schlecht als recht durchschlägt, gelangt er nach Deutschland. Alexander Zoubkoff ist ein gebildeter, weltgewandter und gutaussehender Mann. Unzählige Liebschaften begleiten seinen Weg. Im Jahr 1927 lernt er bei einem Besuch eines Verwandten in Bonn Prinzessin Viktoria von Preußen kennen, die Schwester des letzten deutschen Kaisers und die Enkelin von Queen Victoria. Obwohl Alexander über 30 Jahre jünger ist als die Prinzessin, verliebt sie sich in den charmanten Russen. Gegen den Willen von Kaiser Wilhelm II. setzt Viktoria die Heirat durch. Doch die Ehe steht unter keinem guten Stern: Liebt Alexander die Prinzessin, oder heiratet er sie nur wegen ihres Geldes? Binnen weniger Monate bringt er das Vermögen seiner Frau durch, sie verliert ihr Schloß, und Alexander und die Prinzessin trennen sich. Alexander Zoubkoff veröffentlicht seine Lebenserinnerungen im Jahr 1928. Ein Jahr später stirbt Prinzessin Viktoria einsam und verarmt in einem kleinen Hotel in Bonn. Alexander stirbt 1936 in Luxemburg. Leseprobe: Am dritten Tag meines Aufenthaltes (bei meinem Verwandten) sagte er: "Höre mal, ich gehe heute Mittag zu Ihrer Königlichen Hoheit, der Prinzessin Viktoria. Du weißt vielleicht, sie ist die Schwester des Kaisers. Wir sind heute Mittag zum Tee und zum Tennis eingeladen, ich habe der Prinzessin schon von dir erzählt." (...) Wir kamen in das herrliche Palais Schaumburg und wurden von Ihrer Königlichen Hoheit, der Prinzessin Viktoria, auf der Gartenterrasse des Schlosses empfangen. Der Eindruck, den diese Umgebung auf mich machte, war ein ganz unbeschreiblicher. Ich fühlte mich erst etwas benommen, die Prinzessin war jedoch von einer derart bestrickenden Liebenswürdigkeit und Herzlichkeit, daß ich bald meine Sicherheit wiedergefunden hatte. Wir gingen zunächst zu den Tennisplätzen und spielten mehrere Partien, wobei die Prinzessin eine große Gewandtheit zeigte. Ich kam mir dieser routinierten Spielerin gegenüber als ein sehr schlechter Partner vor. Später wurde der Tee serviert, und die Prinzessin erkundigte sich recht angelegentlich nach meinem Schicksal. (...) Ich beschrieb den Ausbruch der Revolution, ein Abenteuer nach dem anderen fiel mir ein, und ich war noch nicht bei meiner Flucht aus Rußland angelangt, als die für uns zur Verfügung stehende Zeit bereits verstrichen war. "Sie müssen mir unbedingt morgen weitererzählen! Nicht wahr?" sagte meine königliche Zuhörerin zum Abschied. Wenn ich dies versprach, so war das keine Form der Etikette, sondern ich wollte es nur allzugerne tun. Auf dem Heimwege sagte ich zu meinem Verwandten: "Ich wußte gar nicht, daß der Kaiser noch eine so junge Schwester hat." "Wieso?" fragte mein Verwandter erstaunt. "Für wie alt hältst du denn die Prinzessin?" "Na, so in den Vierzigern," sagte ich offen. "Sie ist aber schon sechzig gewesen!" "Donnerwetter," gestand ich frappiert, "das hätte ich nicht gedacht. Da sieht man, wie sich die Zeiten geändert haben. - Früher trugen Damen ihres Alters ein Großmutterhäubchen, und heute spielen sie Tennis wie die jungen Mädchen." Anmerkung: Die erste Ausgabe erschien 1928. Das vorliegende Buch enthält den ungekürzten Text. Ein neuer Schriftsatz bewirkt eine von der früheren Ausgabe abweichende Seitenanzahl.